Am Anfang steht eine eindeutige Diagnose. Besteht nach ersten manuellen Test (z.B. Muskelfunktions- und Muskelspannungstests) und einer Prüfung der Kaufunktion unter Berücksichtigung des Kaukontakts sowie Funktionstests der Kiefergelenke der Verdacht einer CMD, verfügen wir über die notwendige Ausstattung, um eine weitergehende computergestützte Funktions- und Strukturanalyse durchzuführen.
Wenn eine CMD vorliegt, passen wir individuell für den Patienten eine Aufbissschiene an. Dadurch kann der Biss entkoppelt, Fehlkontakte der Zähne neutralisiert und die Kiefergelenke entlastet werden. Nicht selten wird allein dadurch der akute Schmerz ausgeschaltet. Bei alleiniger Schienentherapie ist es möglich, dass genau diese Schmerzen nach einiger Zeit wiederkommen. Deshalb empfiehlt sich meistens eine Kombination aus Schienentherapie und Physiotherapie/Osteopathie.
Diese spezielle Aufbissschiene tragen unsere Patienten in der Regel rund um die Uhr – außer zu den Mahlzeiten. Bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit kann man damit problemlos schlafen, trinken und sprechen. Und das Beste: eine Schiene fällt beim Lächeln so gut wie nicht auf.
Eine Frage, die sich wohl jeder Patient stellt: „Wie lange dauert der Heilungsprozess?“ Als Patient erwartet man sich in der Regel von jeder zahnmedizinischen Behandlung, dass akute Schmerzen sofort beseitigt werden. Dies ist bei der Funktionstherapie leider nicht immer möglich. Da die CMD viele Ursachen und Symptome hat, bedeutet die Therapie vor allem, verschiedene Einflussfaktoren zu reduzieren. Schon wenn es in der Therapie gelingt, einen schwerwiegenden Faktor auszuschalten, fühlt sich der Patient in der Regel schnell deutlich besser.
Als Faustregel gilt: Je länger die Beschwerden bereits bestehen, umso länger wird die Heilung dauern. Gerade in Fällen einer bereits seit längerem nicht diagnostizierten Funktionsstörung ist diese meist nur im Zusammenspiel mit spezialisierten Orthopäden, Verhaltenstherapeuten, Osteopathen etc. therapierbar. Im Extremfall kann bedauerlicherweise keine vollständige Heilung erfolgen. Das Ziel ist dann vor allem, die Schmerzen deutlich zu reduzieren und einen Zustand zu erreichen, mit dem der Patient gut leben kann.